Der Umwelt und der nachfolgenden Generationen zuliebe

Weg zur Erstzertifizierung


Konvoi Grüner Güggel


Umweltteam Grüner Güggel

Der Konvoi ist gestartet!

Ein historischer Moment sei es, so begrüsste uns Svenja Espenhorst von den Gesamtkirchlichen Diensten Zürich zum Kick-Off des ersten Konvois der Zürcher Landeskirche, in dem sieben Kirchgemeinden und die GKD gemeinsam die Zertifizierung «Grüner Güggel» von Oeku Umwelt und Kirche anstreben, darunter auch wir von der Kirchgemeinde Sihltal. Ein historischer Moment, weil dieser Konvoi für einen Aufbruch zu mehr Nachhaltigkeit steht, dem gemäss den Legislaturzielen des Kirchenrates möglichst viele Kirchgemeinden folgen sollen. Insofern sind wir mit dem Konvoi auch in einem Experimentier- und Übungsfeld. Und wir erhalten von der Landeskirche eine Unterstützung in Form eines Beitrages an die Begleitung durch eine externe Beraterin. Diese durften wir auch gleich kennen lernen.

Wie profitieren Kirchgemeinden vom Konvoi? Beim Sammeln der Erwartungen und Fragen wurde klar: Es besteht die grosse Hoffnung, Erfahrungen auszutauschen, voneinander abzuschauen, miteinander grössere Anschaffungen zu tätigen, einander beim Denken und Umsetzen anzuregen. Schwung gab es trotz der Distanz durch die Schutzmassnahmen bereits an diesem ersten Abend. Für unser Umweltteam wurde bald klar: Wir sind schon gut auf dem Weg und haben bereits einiges vorweggenommen, was eigentlich erst ansteht. Das gibt uns ein wenig Luft im doch ambitionierten Fahrplan, der auf die Zertifizierung Ende September 2022 zielt.

 

Fürs Umweltteam: Nadja Papis

 

 

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Teilnehmende an der Auftakt-Veranstaltung des Grünen Güggel Konvois
Bild: Kick-Off H50


Listen, Analysen und Grünes Datenkonto


Im Moment beschäftigt sich das Umweltteam der Kirchgemeinde Sihltal mit ganz viel Papierkram: Checklisten, grünes Datenkonto, Ideenspeicher, Protokoll der Liegenschaften-Begehung. Es ist eine grosse Fleissarbeit, aber ziemlich lästig und nicht medienwirksam. Viel lieber würden wir alle sofort einen Lebensbaum mit Freiwilligen bauen oder das Beet für die Spielgruppe im Sihlpark anlegen. Die Befragung hat so viele gute Ideen ergeben. Auch die grossen umweltrelevanten Themen wie Photovoltaikanlagen, der Ersatz der Heizungen oder Wärmedämmungen an den Gebäuden würden wir gerne anpacken. Zuerst aber teilen wir uns auf, suchen alte Abrechnungen heraus, erstellen Tabellen und werten sie aus. Am letzten Konvoi-Treffen fragte eine Teilnehmerin: Wozu das alles?

Wir haben ein Ziel vor Augen: das Umweltprogramm. Dort wird festgehalten, was wir wann und wie umsetzen. Es muss von der Kirchenpflege abgenommen werden. Alle Papiere, die wir momentan am Bearbeiten sind, zielen auf dieses Programm. Es ist eine Art Konzentrat von Analyse und Priorisierung. Auf dem Weg dahin kam es zuerst zu einer Art Auslegeordnung: Ideen wurden gesammelt, eine Bedarfsanalyse in den Liegenschaften gemacht. Dazu dienten die Begehung mit unserer Beraterin und auch die Checklisten. Gerade jetzt sind wir an der Priorisierung: Was soll wann geschehen? Was ist am wichtigsten? Der Leitfaden des Grünen Güggel hilft dabei, sich nicht in all den Ideen und Verbesserungsmöglichkeiten zu verlieren. Wie die meisten engagierten Menschen müssen auch wir darauf achten, nicht alles auf einmal zu wollen.

Für mich ist das Wozu also klar: Es geht einerseits darum, genau hinzuschauen und eine Basis für umweltfreundliche Veränderungen einzurichten. Der Prozess soll ja auch nach der Zertifizierung weitergehen und sichtbar sein. Gerade in einer Kirchgemeinde, wo Verantwortliche zum Beispiel in den Behörden immer wieder wechseln, ist die Überprüfbarkeit wichtig. Andererseits verhindert dieser saubere und intensive Prozess, dass wir uns im Ökodschungel verlieren oder nur Ideen spinnen, aber nie welche umsetzen.

Und zum Glück handhaben wir vom Umweltteam Sihltal das alles relativ locker, teilen uns auf und tragen alle engagiert bei. Wir sind auch schon sehr weit und haben in den letzten Jahren vor allem dank dem Hauswartteam vieles bereits umgesetzt. Wenn’s mir doch mal zu bunt wird mit irgendeiner Liste, dann scrolle ich den Ideenspeicher durch und lasse mich von der Ideenvielfalt inspirieren, die dort zusammen gekommen ist. Ich freue mich schon jetzt, das eine oder andere Projekt anzupacken. An dieser Stelle danken wir vom Umweltteam allen ganz herzlich, welche die Befragung ausgefüllt oder unsere Ideenbriefkästen gefüttert haben.

Besonders dankbar bin ich auch um die kritischen Stimmen. Ist die Kirche wirklich umweltrelevant? Was ist ihr Auftrag in der Gesellschaft? Sind wir bereit, dort anzusetzen, wo es nicht mehr einfach und bequem ist. Zum Beispiel aufs tägliche Duschen zu verzichten und uns stattdessen mit dem Waschlappen zu waschen? Kleidung nicht aufgrund von Mode zu kaufen, sondern erst dann, wenn sie nicht mehr zu flicken ist? Bei einem Grossteil der Mahlzeiten auf Fleisch zu verzichten?

Für mich ist es ein spannender Weg, den wir gehen, trotz allem Papierkram oder auch gerade mit ihm. Ich sehe in Bereiche unserer Kirchgemeinde, um die ich mich bisher kaum gekümmert habe. Und mit genügend Humor und etwas Leichtigkeit lassen sich Checklisten viel ringer ausfüllen, zumal das Ziel klar vor Augen ist: Tatsachen schaffen für einen Verbesserungsprozess, der dringend nötig ist, nicht nur in unserer Kirchgemeinde.

 

Nadja Papis

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